Zur Berichterstattung über die Aussagen des CDU-Bundestagsabgeordneten Niklas Kappe zur Abkehr vom Acht-Stunden-Tag in der WAZ vom 21. Mai, erklärt Wolfgang Wedekind, Fraktionsvorsitzender der SPD:
„Die Aussagen von Herrn Kappe ärgern in zweierlei Hinsicht. Erstens weil der Abbau von sozialen Errungenschaften, die Lebensqualität und Gesundheit der Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer schützen, absolut nicht vertretbar ist. Und zweitens, weil sein Angriff auf die Gewerkschaften, die trifft, die diese Errungenschaften über viele Jahrzehnte in der Bundesrepublik erkämpft haben. Letztlich trifft sein Angriff alle Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer.
Herr Kappe ist naiv, wenn er davon ausgeht, dass Ausbeutung im heutigen Arbeitsleben keine Rolle mehr spielt. Statt mit einer Börsenmentalität a la Friedrich Merz an der sozialen Realität vorbei zu schwadronieren und den arbeitenden Menschen indirekt Faulheit vorzuwerfen, sollte er seine Zeit lieber nutzen, um vor Ort mit den Gewerkschaften ins Gespräch zu kommen.
DGB-Regionsvorsitzender Mark Rosendahl hat doch recht, wenn er sagt, dass bereits heute genügend Möglichkeiten zur Flexibilisierung von Arbeitszeiten bestehen. Das Grundgerüst einer Acht-Stunden-Woche ist unantastbar. Eine Rückkehr in den Frühkapitalismus will niemand. Die SPD ist gut beraten in dieser Frage sehr eng bei den Gewerkschaften zu bleiben!“